WUT WILL
Sarah
Psychologiestudentin
Wut will
Im Kontext traditioneller Geschlechterrollen steht Frauen nur ein enger Korridor für den Ausdruck ihrer Wut zur Verfügung. Weibliche Sozialisation fordert, dass Frauen weder zu laut noch zu emotional, weder zu abweisend noch zu empathielos sind. Für eine Emotion wie Wut, in der immer auch das Potenzial für Kontrollverlust angelegt ist, entstehen daraus nicht selten Konflikte zwischen dem eigenen Erleben und dem gesellschaftlich gewünschten Verhalten. Dabei gibt es viele Gründe, um wütend zu sein.
Die Arbeit von Simona Bednarek setzt sich mit den vielfältigen Beziehungen auseinander, die Frauen zu ihrer Wut entwickelt haben. In den Interviews, die den Porträts vorangingen, gewähren die Porträtierten Einblicke in die Ursachen und Wirkungen ihrer Wut. Die entstandenen Bilder wollen vermitteln, dass der Ausdruck von Wut weit über das Klischee ungerichteter Pöbeligkeit hinausgeht. Stattdessen zeigen die persönlichen Ausdrucksformen Nuancen und Reflexion, ohne die Wut abzuschwächen oder einzuschränken, sondern sie vielmehr als Mittel zu nutzen: für Schutz und Klarheit, als Energiequelle oder Katalysator für Veränderung.
Vielen Dank an Ingo Bednarek Musikproduktion für die Aufbereitung der Interviews. (Jep, wir sind verwandt ^^)